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Das International Baccalaureate, ein wahrhaft internationaler Schulabschluss
In den allermeisten Ländern ist das Bildungssystem nach demselben Schema aufgebaut. Es gibt einen mittleren Schulabschluss und für alle, die danach noch zwei oder drei Jahre weiter zur Schule gehen, noch einen höheren Schulabschluss. In Deutschland ist dies das Abitur, in Österreich und der Schweiz die Matura. Wer in einem Land diesen höheren Abschluss erreicht hat, erlangt damit die grundsätzliche Berechtigung, ein Studium an einer Hochschule aufzunehmen. Doch in einer Welt, in der es praktisch keine Grenzen mehr gibt, in der Ideen, Karrieren und Geschäfte ohne Einschränkung global stattfinden, stellt sich für Hochschulen ebenso wie für Arbeitgeber immer öfter die Frage, ob diese Schulabschlüsse aus anderen Ländern alle gleich zu bewerten sind. Ist jemand, der ein Abschlusszeugnis aus Irland, Island oder Italien vorlegt, in Mathe gleich gut beschult worden wie jemand, der das deutsche Abitur hat? Soll der Zugang zu einem Jura- oder Medizinstudium für jemanden mit einem Schulabschluss aus Neuseeland unter denselben Bedingungen möglich sein wie für jemanden mit einem Maturitätszeugnis aus der Schweiz?
Das International Baccalaureate kann diese Herausforderungen zwar nicht lösen, aber es stellt eine Alternative dar. Es ist der Schulabschluss, der überall auf der Welt nach denselben Vorgaben und unter denselben Rahmenbedingungen erreicht werden kann. Ganz gleich, ob man eine IB-Schule in Kanada oder Deutschland oder Großbritannien besucht, das International Baccalaureate unterliegt immer denselben Regeln. Diese Verlässlichkeit des Abschlusses führt dazu, dass das IB auch in aller Welt einen guten Ruf genießt und überall gerne anerkannt wird.
Was ist das International Baccalaureate?
Das International Baccalaureate ist das Ergebnis des Wunsches, genau eine solche Vergleichbarkeit für Schulabschlüsse zu schaffen. Das Konzept wurde im Jahr 1968 entwickelt und diente ursprünglich dem Ziel, den Kindern von Diplomaten, die berufsbedingt wechselnd in verschiedenen Ländern leben, die Option für einen überall gleichermaßen anerkannten Abschluss zu bieten. Heute wird das IB von tausenden Schulen in aller Welt angeboten und der Unterricht findet in englischer, spanischer oder französischer Sprache statt. Alle Schulen, die sich dem Programm angeschlossen haben, verpflichten sich, ihre Kurse gemäß den allgemeingültigen Vorgaben anzubieten. Diese Vorgaben werden von der in der Schweiz ansässigen Stiftung International Baccalaureate Organization entwickelt. Insgesamt betrachtet zielt das IB darauf, den Schülerinnen und Schülern umfassendes Wissen zu vermitteln, das alle relevanten Bereiche der Schulbildung abdeckt und das es ermöglicht, dieses Wissen disziplinübergreifend einzusetzen – also sozusagen die Fähigkeit, über den Tellerrand blicken zu können.
Struktur und Aufbau
Anfangs bestand das International Baccalaureate nur aus einem Programm für die letzten beiden Jahre, die auf den Abschluss hinführen. Dieser Abschnitt heißt heute IB Diploma Programme und ist der mit weitem Abstand am häufigsten zu findende Bestandteil. Im Rahmen des Konzepts gibt es aber auch Programme für die früheren Schuljahre, die es ermöglichen, von Anfang an nach dem IB-Konzept unterrichtet zu werden.
Insgesamt umfasst das IB-Konzept:
- Das Primary Years Programme, das die Schulerziehung von der Vorschule bis zum Alter von 12 Jahren abdeckt;
- Das Middle Years Programme, das in etwa mit der Mittelstufe, die zum Realschulabschluss führt, vergleichbar ist und
- Das Diploma Programme, das mit der zweijährigen Oberstufe vergleichbar ist
Daneben gibt es auch noch das Career-Related Programme, das parallel zum klassischen Diplom-Angebot läuft, aber eine eher praxis- und berufsorientierte Ausbildung abbildet. Schulen, die sich dem International Baccalaureate angeschlossen haben, müssen nicht alle Bestandteile in ihr Angebot integrieren. Dementsprechend ist die häufigste Variante das Angebot des Diploms, oft auch parallel und als Alternative zu anderen Abschlussarten. Schulen, an denen das gesamte, fortlaufende IB-Programm zu finden ist, sind dagegen vergleichsweise selten.
Wir sind im gesamten deutschsprachigen Raum für Sie da – ob München, Hamburg, Düsseldorf, Berlin oder Zürich. Gern beraten wir Sie telefonisch oder via Videotelefonie. Auf Wunsch ist natürlich auch eine Beratung vor Ort möglich.
International Baccalaureate: Fächer und Inhalte
Betrachtet man die Anforderungen, die von den Schülerinnen und Schülern erfüllt werden müssen, um das IB-Diplom zu erlangen, so erkennt man schnell den Grundgedanken wieder, der hinter dem Konzept des International Baccalaureate steckt. Der Abschluss war von Anfang an so angelegt, dass er breites Wissen aus den relevantesten Themengebieten abbildet. Dasselbe Prinzip gilt bis heute unverändert fort. Beim IB bestehen also grundsätzlich weniger Gestaltungsmöglichkeiten als bei einigen anderen Abschlüssen. Schülerinnen und Schüler können ihre persönlichen Präferenzen für Fächer nur durch die Auswahl der Kursstufe festlegen: Neben den Fächern, die auf Standardlevel (SL) mit insgesamt 150 Stunden Unterricht in der Oberstufe müssen auch mindestens drei Fächer auf dem High Level (HL) mit jeweils 240 Stunden Unterricht belegt werden. Dies ist mit dem Prinzip der Leistungskurse beim deutschen Abitur vergleichbar.
Um das IB-Diplom zu erreichen, muss je ein Fach in den folgenden Themenbereichen durchgängig belegt werden:
- Sprache auf Muttersprachenniveau
- Eine Fremdsprache
- Eine Gesellschaftswissenschaft
- Eine Naturwissenschaft
- Mathematik oder Informatik
Darüber hinaus muss ein sechstes Fach gewählt werden. Das kann zum Beispiel Kunst oder Musik sein oder ein zweites Fach aus den vorgegebenen Pflichtbereichen.
Hinzu kommt ein charakteristischer Baustein des International Baccalaureate, das Fach Theory of Knowledge, das ebenfalls für alle verpflichtend ist. In diesem Fach geht es darum, wissenschaftliches Arbeiten und kritisches Denken zu erlernen. Weiterhin wird für die Erlangung des Diploms von den Schülerinnen und Schülern der Baustein Creativity, Activity, Service erwartet; unter dieser Überschrift werden etwa gemeinnützige Arbeit, kreative Beschäftigung oder sportliche Betätigung erfasst. Eine feste Stundenvorgabe für dieses Element gibt es nicht. Und schließlich ist für einen erfolgreichen Abschluss noch das sogenannte Extended Essay erforderlich. Damit ist eine wissenschaftliche Arbeit mit einem Umfang von bis zu 4000 Worten gemeint, die aus einem der Themenfelder stammen oder disziplinübergreifend sein kann. Sollte es am Ende für einen Schüler nicht reichen, alle Anforderungen des IB zu erfüllen, so wird ein IB-Zertifikat ausgestellt, das alle belegten Kurse bescheinigt.
Das große Plus: Die freie Ortswahl
Gerade in jungen Jahren will man oft raus aus der gewohnten Umgebung, die Welt kennenlernen und viele Erfahrungen sammeln, die später einmal sehr hilfreich sein können. Manch einer nimmt dafür nach dem Schulabschluss eine Auszeit und geht auf Reisen. Noch praktischer ist allerdings die Möglichkeit, die in dieser Form nur das International Baccalaureate bietet: Die prägenden Erlebnisse, Entdeckungen und Erfahrungen einfach mit einem Schulabschluss zu verbinden, mit dem man anschließend zurück in der Heimat problemlos studieren kann. Internationale Schulen, die das IB im Angebot haben, gibt es reichlich – insgesamt findet man mehrere tausend in aller Welt. Für Schülerinnen und Schüler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind dabei oft vor allem Schulen in englischsprachigen Ländern interessant, denn mit den guten Sprachkenntnissen aus der heimischen Schule können sie auch dem Unterricht auf Englisch in aller Regel problemlos folgen. Und die Auswahl an Schulen in solchen Ländern lässt keine Wünsche übrig: Es gibt große und kleine IB-Schulen, ländlich gelegene und solche mitten in der Stadt, solche mit hervorragenden Sportanlagen und solche mit einem weithin angesehenen Kunstprogramm. In Großbritannien, Kanada und den USA gibt es besonders viele Schulen, die das International Baccalaureate anbieten und die mit diesem Abschluss den Weg ebnen zu einem Studium an Universitäten überall auf der Welt.
Das IB im Vergleich mit anderen Abschlüssen
Viele der Schulen, an denen man das International Baccalaureate machen kann, haben gleichzeitig auch die jeweils landesübliche Abschlussart im Programm. Auch diese Abschlüsse, zum Beispiel die A-Levels in Großbritannien, können mit dem deutschen Abitur und damit mit einer Berechtigung zum Studium an deutschen Universitäten und Fachhochschulen gleichgestellt werden, wenn die Bedingungen dafür eingehalten worden sind. Die grundsätzlichen Vorgaben zu einer Anerkennung ausländischer Schulabschlüsse werden jeweils von der Kultusministerkonferenz der Länder festgelegt. Die A-Levels ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, die in der Oberstufe belegten Fächer frei und individuell nach persönlichen Interessen auszuwählen. Das erspart dann zwar die Notwendigkeit, ungeliebte Fächer weiter zu belegen, führt aber unter Umständen auch nur zu einer Gleichstellung mit dem Fachabitur. Auch beim amerikanischen High-School-Abschluss muss man gut aufpassen, dass die richtigen Fächer belegt werden, damit man in Deutschland eine Anerkennung erreichen kann. In jedem Fall muss man mit einem ausländischen Abschluss nach der Rückkehr bei der jeweiligen Anerkennungsstelle des Heimatbundeslandes vorsprechen. Das ist mit dem International Baccalaureate deutlich einfacher. Da die deutschen Behörden wissen, dass das IB für eine umfassende Bildung steht, wie es auch im deutschen Abitur vermittelt wird, muss das im Ausland erworbene IB-Diplom nicht erst anerkannt werden, sondern wird von den Hochschulen als Zugangsberechtigung anerkannt. Dasselbe gilt auch für viele Hochschulen in anderen Ländern, so dass den Absolventen auch Universitäten in anderen Ländern offenstehen. Übrigens ist das IB-Programm auch eine gute Auswahl für alle, die nur ein Auslandsjahr und nicht den Abschluss im Ausland machen wollen. Durch die Belegung von Kursen in allen Fachgebieten, wie es im International Baccalaureate vorgesehen ist, kann man so nach dem Auslandsjahr wieder nahtlos an die Unterrichtsinhalte im Heimatland anschließen.
Viele Wege zum International Baccalaureate
Der grundsätzliche Weg zum Diplom im Rahmen des International Baccalaureate fest vorgegeben ist, damit die Einheitlichkeit des Abschlusses sichergestellt werden kann. Das aber bedeutet nicht, dass alle Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zum IB den exakt selben Weg gehen. Denn die Schulen, die das Konzept im Programm haben, unterscheiden sich in vielfacher Hinsicht und man kann sicher sagen, dass keine IB-Schule wie die andere ist. Das liegt schon alleine an den Locations – an einer Schule mitten in einer pulsierenden Großstadt wie Houston oder Toronto ist das Leben zwangsläufig anders als etwa in einem Internat im amerikanischen Südwesten oder an der Küste von England. Zudem gibt es auch erhebliche Unterschiede im Angebot außerhalb des Lehrplans. So haben sich viele IB-Schulen auch der professionellen Förderung außerschulischer Talente verschrieben.
Und auch im Kurrikulum finden sich teilweise deutliche Unterschiede, denn die Vorgaben der Fachgebiete, die für das International Baccalaureate besetzt werden müssen, lassen natürlich Raum für Auslegungen. So können Schülerinnen und Schüler auf einer IB-Schule zum Beispiel oft Fremdsprachen erlernen, die es auf anderen Schulen nicht gibt. Auch bei den Naturwissenschaften gibt es oft andere Interpretationen als nur Physik, Biologie und Chemie. Und im Feld der Gesellschaftswissenschaften sind ebenfalls eine ganze Reihe verschiedener Fächer und Themen darstellbar, so dass die Schülerinnen und Schüler auch bei der Auswahl einer IB-Schule viele Möglichkeiten haben, nach ihren eigenen Interessen und Vorlieben auszuwählen.
International Baccalaureate FAQ
Wird das International Baccalaureate als Abitur anerkannt?
Unter Beachtung der für eine Gleichstellung mit dem Abitur erforderlichen Fächerkombination wird das International Baccalaureate in Deutschland als Berechtigung zum Studium anerkannt.
Wo kann man das International Baccalaureate machen?
Das International Baccalaureate kann man an allen Schulen machen, die sich dem Programm angeschlossen haben. Es gibt weltweit mehrere tausend dieser Schulen. Dabei sind die Regeln und Voraussetzungen immer dieselben, unabhängig vom Standort der Schule.
Wie unterscheidet sich das International Baccalaureate von anderen Abschlüssen?
Das International Baccalaureate zielt auf die Vermittlung eines möglichst breitgefächerten Schulwissens und ist damit dem deutschen Abitur recht ähnlich. Als Besonderheit ist im Rahmen des IB ein Kurs für kritisches Denken zu belegen und man muss eine themenübergreifende wissenschaftliche Arbeit verfassen.
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Julia Wilmes
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Familien bei diesen wichtigen Schritten im Bildungsweg ihrer Kinder begleiten zu dürfen, ist seit der Gründung von Akademis zu meinem Herzensprojekt geworden. Deshalb ist es mir umso wichtiger, dass wir uns jedem Internatssuchenden einfühlsam und persönlich widmen.