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Ein Land, ein Bildungssystem? Nicht in der Schweiz. Hier bestimmt der Wohnort darüber, wann ein Kind eingeschult wird, welche Fächer es lernt und wie der weitere Weg aussieht. Jedes der 26 Kantone hat sein eigenes Modell. Das macht die Schule in der Schweiz vielfältig, manchmal unübersichtlich und gleichzeitig erstaunlich durchlässig. Es gibt viele Chancen für individuelle Wege vom Kindergarten bis zur Hochschule.
Schweizer Schulsystem: Das Wichtigste in Kürze
- Schulpflicht ab 4 Jahren, insgesamt 11 Jahre (je nach Kanton auch ab 5)
- Aufteilung nach Leistung ab der 6. Klasse
- Zwei Drittel machen eine Lehre im dualen System
- Maturität oder Berufsmatur als Zugang zu Hochschulen
- Viele Bildungswege und hohe Durchlässigkeit
Unterschiede beim Schulsystem Schweiz und Deutschland
In der Schweiz beginnt die Schulpflicht in den meisten Kantonen mit vier Jahren. Zwei Jahre Kindergarten, sechs Jahre Primarschule und drei Jahre Sekundarstufe I ergeben elf Jahre obligatorische Schulzeit. In Deutschland startet die Schule meist später und dauert oft länger, besonders wenn man den Weg bis zum Abitur betrachtet. Dort kommen viele auf zwölf oder dreizehn Schuljahre.
Auch die Leistungsaufteilung beginnt in der Schweiz früher. Nach der 6. Klasse, also mit etwa zwölf Jahren, wechseln Kinder in verschiedene schulische Niveaus. In Deutschland passiert das je nach Bundesland nach der 4. oder 6. Klasse. Der Unterschied: In der Schweiz wirkt sich diese Entscheidung oft stärker auf den weiteren Bildungsweg aus. Gleichzeitig bleibt das System offen für spätere Wechsel und neue Chancen.
Anstelle eines zentralen Abiturs gibt es in der Schweiz die Maturität. Sie ist kantonal geregelt, daher unterscheiden sich Prüfungen und Anforderungen je nach Region. Neben der gymnasialen Maturität gibt es auch die Berufsmatur und die Fachmatur. Alle drei öffnen verschiedene Wege ins Hochschulsystem.
Und schließlich das Notensystem: Die 6 ist die Bestnote, die 4 gerade noch genügend, alles darunter gilt als ungenügend. Eine 5 ist ein gutes Ergebnis. Eine 3 bedeutet nicht versagt, sondern eben nicht bestanden. Oder anders gesagt: Wer sich über eine 1 freut, ist entweder neu im System oder gedanklich noch in der deutschen Schule.
Schule kostet nichts – außer man zahlt freiwillig
In der Schweiz ist der Besuch öffentlicher Schulen kostenlos. Das gilt auch für Lehrmittel und den Unterricht selbst. Über 90 Prozent der Kinder besuchen staatliche Schulen. Das Angebot ist breit und regional gut organisiert, weshalb Privatschulen nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Wer sich dennoch für eine Privatschule entscheidet, tut das meist aus persönlichen oder pädagogischen Gründen – etwa wegen spezieller Konzepte oder internationaler Abschlüsse. Günstig ist das nicht: Je nach Schule und Stufe liegen die Kosten zwischen 17.000 und 25.000 Franken pro Jahr, teilweise sogar deutlich darüber. Vor allem renommierte Eliteinternate, die Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Welt anziehen, verlangen deutlich höhere Beiträge. Warum Schweizer Internate trotzdem für viele Familien weltweit attraktiv sind, hat mit Struktur, Vielfalt und Alltagsorganisation zu tun.
Wir sind im gesamten deutschsprachigen Raum für Sie da – ob München, Hamburg, Düsseldorf, Berlin oder Zürich. Gern beraten wir Sie telefonisch oder via Videotelefonie. Auf Wunsch ist natürlich auch eine Beratung vor Ort möglich.
26 Kantone, 26 Schulsysteme? So läuft Bildung in der Schweiz
Seit 2009 wird in der Schweiz versucht, zentrale Punkte im Bildungssystem besser aufeinander abzustimmen, mithilfe des sogenannten HarmoS-Konkordats. Es legt gemeinsame Rahmenbedingungen fest: etwa das Einschulungsalter, die Dauer der Schulpflicht und einheitliche Bildungsziele. Allerdings haben nicht alle Kantone das Konkordat unterzeichnet. Ganz einheitlich ist das System also bis heute nicht, denn die Bildung bleibt kantonal geregelt. Das heißt: Jeder Kanton hat eigene Lehrpläne, Ferienregelungen, Unterrichtszeiten und Modelle für die Sekundarstufe I. Das sorgt für Unterschiede, je nachdem, wo man lebt.
Ein oft genannter Unterschied zu Deutschland: In der Schweiz erfolgt die erste Leistungsdifferenzierung meist nach der 6. Klasse, also mit etwa zwölf Jahren. Zwar beginnt die Aufteilung in Deutschland je nach Bundesland teils früher, doch in der Schweiz hat sie oft einen stärkeren Einfluss auf den weiteren Bildungsweg. Gleichzeitig bleibt das System durchlässig. Auch später sind Wechsel und Aufstiege möglich.
Viele Wege führen zum Ziel
In Deutschland oft kompliziert, in der Schweiz erstaunlich flexibel: Wer sich umentscheidet, findet viele Wege zurück ins System. Es gibt zahlreiche Übergänge und Brücken zwischen Schule, Berufslehre und Studium, ohne dass man sich dabei wie auf einem Umweg fühlt.
Wer zum Beispiel nach der Sekundarstufe I eine Lehre beginnt, kann parallel oder später die Berufsmatur absolvieren. Damit steht der Weg an eine Fachhochschule offen. Und wer noch weiter will, kann mit der sogenannten Passerelle sogar an eine Universität wechseln, ganz ohne klassisches Gymnasium.
Diese Durchlässigkeit ist kein leeres Versprechen. Sie wird aktiv gelebt. Viele junge Menschen nutzen genau diese Möglichkeiten, um ihren eigenen Bildungsweg zu gestalten, Schritt für Schritt und passend zur Lebenssituation.
Früh übt sich: Sprachenlernen in der Schweiz
In der Schweiz gibt es vier Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Welche Sprache man im Alltag spricht, hängt davon ab, wo man lebt, denn jedes Sprachgebiet hat seine eigene Schulsprache.
Gleichzeitig wird Sprachenlernen früh gefördert. Viele Kinder starten schon in der Primarschule mit einer zweiten Landessprache, zum Beispiel Französisch in der Deutschschweiz oder Deutsch in der Romandie. Englisch kommt später dazu, oft ab der 5. oder 7. Klasse. In einigen Kantonen gibt es auch bilingualen Unterricht, zum Beispiel in Sachfächern wie Geschichte oder Geografie.
Welche Sprache wann und wie unterrichtet wird, ist nicht einheitlich geregelt und sorgt immer wieder für Diskussionen. Klar ist: Mehrsprachigkeit gehört in der Schweiz ganz selbstverständlich zum Schulalltag.
Maturität in der Schweiz: Drei Wege zum Studium
In der Schweiz führen verschiedene Wege an die Hochschule. Ob man an eine Universität, eine Fachhochschule oder an eine der bekannten Technischen Hochschulen wie die ETH Zürich oder die EPFL Lausanne möchte, hängt auch vom gewählten Bildungsweg ab. Die Maturität gibt es in drei Varianten: gymnasial, beruflich oder spezialisiert. Was genau verlangt wird, richtet sich nach dem jeweiligen Kanton und der Schule. Ein direkter Vergleich mit dem deutschen Abitur ist schwierig, denn die beiden Systeme funktionieren unterschiedlich.
Wer sich aus dem Ausland bewirbt, zum Beispiel an der ETH, braucht bestimmte Fächerkombinationen und gute Noten. In manchen Fällen ist auch eine Aufnahmeprüfung nötig.
Zwischen Schule und Beruf: Brückenangebote in der Schweiz
Keine Lehrstelle in Sicht? In der Schweiz ist das kein Drama. Es gibt viele Möglichkeiten, die Zeit nach der obligatorischen Schulzeit sinnvoll zu überbrücken. Dazu gehören zum Beispiel ein freiwilliges zehntes Schuljahr, ein Motivationssemester, Vorbereitungsjahre oder Programme mit Praktika und Berufscoaching.
Diese Angebote helfen, schulische Lücken zu schließen, erste Einblicke in die Arbeitswelt zu bekommen oder noch etwas Zeit für die Berufsentscheidung zu gewinnen. Oft führt der Weg in eine Ausbildung oder weiterführende Schule dann einfach etwas später.
FAQ Schulsystem in der Schweiz
Was ist der Unterschied zwischen Maturität und Abitur?
Das deutsche Abitur ist ein einheitlicher Schulabschluss. Die Maturität in der Schweiz ist regional geregelt und besteht in drei Varianten: gymnasial, beruflich und spezialisiert.
Wie viel kostet die Schule in der Schweiz?
Öffentliche Schulen sind kostenlos. Privatschulen kosten meist zwischen 17.000 und 25.000 Franken pro Jahr, (ca. 17.500 bis 25.500 Euro).
Gibt es Schulpflicht in der Schweiz?
Ja. In den meisten Kantonen beginnt sie mit vier Jahren und dauert elf Jahre. In einigen Kantonen startet sie mit fünf.
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Julia Wilmes
Geschäftsleitung
Familien bei diesen wichtigen Schritten im Bildungsweg ihrer Kinder begleiten zu dürfen, ist seit der Gründung von Akademis zu meinem Herzensprojekt geworden. Deshalb ist es mir umso wichtiger, dass wir uns jedem Internatssuchenden einfühlsam und persönlich widmen.